Bericht

Brandmeldeanlage/Feuer: Brand im Gewerbebtrieb

alarm. LöschzügeStadtmitte 1, Laggenbeck
nachalarm. LöschzügeStadtmitte 2, Dörenthe, überörtliche Hilfe
Ort Ibbenbüren-Laggenbeck, Fuggerstraße
Zeit Sonntag, 29. Oktober 2006 - 07:23 Uhr

Der Bericht

Um 07:23 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Ibbenbüren am Sonntag, dem 29.10.2006, zu einem Brand im Gewerbetrieb, bei "Musik Produktiv" in Laggenbeck, alarmiert. "Brandmeldeanlage" war zunächst das Alarmstichwort - wie schon vier Mal in diesem Jahr. Bislang immer mit dem Ergebnis "Fehlalarm". Diesmal war es aber anders...

Die ersten Kräfte fanden die etwa 1.200 qm große Ausstellungshalle vollständig verraucht vor. Es schlugen Flammen aus Fenstern, Wänden und kurz darauf auch aus dem Dach. Schnell wurde der Entschluss gefasst keine Trupps mehr in die Halle zu schicken - die Eigengefährdung wäre zu groß gewesen. Ziel war es, ein Übergreifen der Flammen auf die anderen Gebäude der Firma (rund 3.000 qm Verkaufsfläche und 12.000 qm Lager und Logistik) zu verhindern. Dieses Ziel wurde auch erreicht.

Aufgrund der automatischen Brandmeldung waren zunächst die Löschzüge Laggenbeck und Stadtmitte 1 alarmiert worden. Die ersten Kräfte vor Ort ließen sofort nachalarmieren: Vollalarm für die Feuerwehr Ibbenbüren, zwei weitere Drehleitern und 1 weiterer SW zur Einsatzstelle. Das erste Foto entstand in den ersten Minuten nach dem Eintreffen. Der Trupp hatte sich während der Anfahrt für einen Innenangriff ausgerüstet.

Die erste DL wurde zeitgleich in Stellung gebracht. Es wurden Riegelstellungen zu den angrenzenden Gebäudeteilen aufgebaut und mit Unterstützung der insgesamt 3 Drehleitern (Ibbenbüren, Lengerich und Rheine) das Feuer von außen bekämpft.

Die Löschwasserversorgung geschah über Unterflurhydranten und von einem etwa 300 Metern entfernten Löschteich. Von da aus wurden allein fünf B-Leitungen gespeist. Außerdem war noch mit zwei SW (Ibbenbüren und Rheine) eine Doppelleitung zum rund 1.800 Meter entfernten Freibad Laggenbeck gelegt worden, die aber nicht mehr eingesetzt werden musste.

Das Feuer ging mit einer mächtigen Rauchentwicklung einher. Der Rauch zog aus dem Gewerbegebiet "Auf der Lau" weiter in Richtung Laggenbeck, weswegen per Lautsprecherdurchsage von der Polizei und über den Rundfunk die Anwohner gewarnt wurden Türen und Fenster geschlossen zu halten. So musste beispielsweise der Gottesdienst in der katholischen Kirche ausfallen. Messungen zur Schadstoffkonzentration ergaben aber nur geringe Werte, so dass außer der Belästigung keine weitere Gefahr von dem Rauch ausging.

Eine Tankstelle neben der Halle war nicht vom Brand bedroht. Die Entfernung war ausreichend und der Westwind trieb Rauch und Flammen genau in die entgegengesetzte Richtung. Der Betrieb der Tankstelle wurde aber vorsorglich eingestellt. Auf dem Gelände positionierten sich der Führungsstab und die Versorgung. Eine Helferverpflegung wurde durch das DRK sichergestellt.

Der Gasanschluss der Halle wurde ebenso wie die elektrische Versorgung abgestellt. Durch die große Hitze im Gebäude hatten sich Stahlträger verbogen und Dachteile waren ins Innere gefallen, weshalb Innenangriffe lange Zeit nicht möglich waren. Deshalb musste im Verlauf des Einsatzes an mehreren Stellen die Außenhaut der Stahlbauhalle geöffnet werden, um Zugänge für die Löscharbeiten zu schaffen. Hierzu wurde mit einer Multicut-Spezialsäge das Blech aufgeschnitten.

Nachdem das Feuer gelöscht war wurden noch übriggebliebene, einzelne Klaviere geborgen und ins Freie gebracht. Der größte Teil des Inventars war aber verbrannt. In der Halle waren das Foyer, ein Teil der Ausstellung (Blasinstrumente, Book-Shop, Akustikgitarren, Klaviere), ein Bistro und die Büros untergebracht. Die anderen Hallen, auf die ein Übergreifen des Feuers verhindert werden konnte, beinhalten weitere Ausstellungsflächen (Licht, Drums, E-Gitarren) sowie Lager und Logistik.

Nach Angaben der Firma "Musik Produktiv" werde man alles daran setzen weiter arbeiten zu können. Und auch die für in zwei Wochen geplante Hausmesse mit erwarteten 15.000 Besuchern werde unbedingt stattfinden.

Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten dauerten noch den ganzen Tag über an, so dass die letzten Kräfte die Einsatzstelle erst am frühen Abend verlassen konnten. Entgegen ersten Einschätzungen musste jedoch keine Brandwache mehr für die Nacht gestellt werden. Am Folgetag nahmen Brandermittler der Polizei und Sachverständige Ihre Arbeit auf. Als Brandursache wird inzwischen ein Defekt in einem elektrischen Gerät vermutet.

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