Bericht

Technische Hilfe: "Unwetterlage" - Bäume auf Straße durch extremen Schneefall und Sturm

alarm. LöschzügeStadtmitte 1, Stadtmitte 2, Laggenbeck, Dörenthe
Ort Ibbenbüren, verschiedene Einsatzstellen in allen Ortsteilen
Zeit Freitag, 25. November 2005 - 13:30 Uhr
EinsatzendeSonntag, 27. November 2005 - 23:59 Uhr

Der Bericht

Am Freitag, dem 25.11.2005, wurde die Feuerwehr wegen Unwetterlage alarmiert: "Bäume auf der Fahrbahn am Riesenbecker Postweg nach extremem Schneefall mit Sturmböen."

Zunächst hatte der Tag mit ganz normalen Schneefällen begonnen. Diese wurden aber immer stärker und unterstützt durch einen stürmischen Wind fielen so binnen weniger Stunden über 20 cm Schnee, der überall anhaftete. Aufgrund der diesjährigen milden Herbstwitterung trugen viele Bäume ihr Laub noch, was dem Schnee besonders guten Halt bot. Unter dieser schweren Last brachen unzählige, auch größte Äste ab oder ganze Bäume wurden entwurzelt.

Nachdem die erste Einsatzstelle Riesenbecker Postweg gegen 16.00 Uhr abgearbeitet war (die Schneefälle hatten sich derart ausgeweitet, dass u.a. die B 219 am Dörenther Berg wegen liegengebliebener LKWs komplett gesperrt werden musste) gingen weitere Meldungen über Holzbruchschäden ein.

An der Feuer- und Rettungswache Ibbenbüren wurde ein örtlicher Führungsstab eingerichtet, der die anstehenden Arbeiten koordinierte. Es wurde danach mit mehreren LF-Mannschaften gearbeitet - die ganze Nacht von Freitag auf Samstag durch und am Samstagmorgen gegen 7:00 Uhr weiter mit einer Ablösung durch erneute Alarmierung des LZ Stadtmitte 2. In der Nacht zu Samstag hatte es weiter geschneit, so dass die Schadensmeldungen nicht nachließen. Die Schneehöhe erreichte vielerorts über 30 cm, in Verwehungen 50 cm und darüber.

Am Samstagnachmittag wurden die Fahrzeugbesatzungen erneut abgelöst. Diese Mannschaften arbeiteten dann die restlichen Einsatzstellen ab (der Schneefall hatte inzwischen aufgehört und die Meldungen wurden deutlich weniger). In der Nacht zu Sonntag wurde dann noch mit ELW und MTWs die betroffene Bevölkerung vor den Gefahren möglicher wegen Schnee und Eis tiefhängender Stromleitungen gewarnt.

Bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag hatte der massive Schneefall nämlich im westlichen Kreis Steinfurt derartig heftige Auswirkungen, dass zahlreiche Strommasten (Überlandleitungen) brachen und die Stromzufuhr für weite Teile des Westmünsterlandes unterbrochen war. Es wurde Katastrophenalarm für den gesamten Kreis Steinfurt ausgerufen, (dabei müssen u.a. sämtliche Gerätehäuser für die Dauer des Katastrophenalarms besetzt sein).

Auch die Kräfte vom THW und DRK waren im Dauereinsatz. Siehe hierzu diesen LINK zum Fotobericht der Kollegen des THW, Ortsverband Ibbenbüren.

Außerdem als Momentaufnahme hier die Pressemeldung des Kreises Steinfurt vom 27.11.2005:

Presseinformation des Krisenstabes des Kreises Steinfurt

27.11.2005 Unwetter-Auswirkungen im Kreis Steinfurt Hotline 05971/ 938-1940

Nach wie vor sind nach den schweren Schneefällen am Freitag und Samstag Ochtrup und Metelen sowie Bereiche von Steinfurt, Horstmar, Laer, Altenberge und Nordwalde ohne Strom. Zeitweilige Stromausfälle gibt es auch in weiteren Städten und Gemeinden im Kreis Steinfurt.

Hilfskräfte sowie Mitarbeiter der RWE sind rund um die Uhr im Einsatz. Mit Stromaggregaten wird versucht, zumindest Teile der betroffenen Städte mit Strom zu versorgen.

Ratsuchende können sich an die örtlichen Feuerwehr-Wachen wenden.

Der Krisenstab des Kreises Steinfurt hat eine Hotline eingerichtet:

05971/ 938-1940 oder 938-1941.

In einigen Bereichen hängen Stromleitungen so tief, dass sie Menschen gefährden können. Der Kreis Steinfurt warnt dringend davor, sich diesen Leitungen zu nähern. Es besteht Lebensgefahr!

Die öffentlichen Schulen in den Kreisen Steinfurt, Borken und Coesfeld bleiben am Montag, 28. November 2005, geschlossen.

Laut Auskunft der RVM werden die Busse am Montag größtenteils fahren, sofern die Schulträger den Busverkehr nicht selber abgesagt haben.

Das Forstamt Steinfurt warnt nach wie vor vor dem Betreten der Wälder, da zurzeit verstärkt der Äste abbrechen.

Ibbenbüren ist von längeren Stromausfällen zum Glück verschont geblieben. In den betroffenen Gemeinden wurden die Feuerwehren von Kräften aller Hilfsorganisationen aus dem ganzen Land sowie der Bundeswehr unterstützt. Es wurden Stromaggregate geliefert, die Bevölkerung mit Decken und Nahrungsmitteln versorgt und vieles mehr.

Lt. Medienberichten haben die Meteorologen ins Archiv geschaut und einen solch massiven Schneefall im Münsterland in den letzten 100 Jahren nicht gefunden...

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