Bericht

Veranstaltung: Brandcontainer

alarm. LöschzügeStadtmitte 1, Stadtmitte 2, Laggenbeck, Dörenthe
Ort Ibbenbüren-Püsselbüren
Zeit Freitag, 18. März 2005 - 17:30 Uhr

Der Bericht

Die Feuerwehr Ibbenbüren hat jetzt einen eigenen, selbst gebauten Brandübungscontainer. Am Freitag, dem 18.03.2005 wurde er in Betrieb genommen.

Hierzu folgender Bericht von Elke Kockmeyer (Text und Fotos) aus der Ibbenbürener Volkszeitung (IVZ) vom 21. März 2005:

Heiße Luft bei "Klärchen" Von Elke Kockmeyer

Ibbenbüren. Gewollt heiß und verqualmt wurde es am Freitagabend in dem neuen Brandcontainer auf dem Gelände von Klärchen, der Städtischen Kläranlage in Püsselbüren. Der Stadtfeuerwehrverband Ibbenbüren e.V. als Förderverein der Feuerwehr hatte die Ibbenbürener Feuerwehrleute, Vertreter der Ibbenbürener Fraktionen und Bürgermeister Heinz Steingröver eingeladen, dabei zu sein, wenn der Brandcontainer zum ersten Mal "in Dienst genommen" wird.

Stadtbrandinspektor Heiner Löpmeier, der gleichzeitig Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes ist: "Der Brandcontainer an sich ist nichts Ungewöhnliches. Außergewöhnlich ist, dass so ein Feuercontainer 50.000 Euro kostet. Das war uns zuviel Geld." Zur Schulung von extremen Einsatzverhältnissen mit echtem Feuer seien die Container ideal. "Hier kann man richtig Temperaturen erzeugen, kann Situationen herstellen, die man jederzeit beim Wohnungs- oder Zimmerbrand vorfindet. Hier sollen erstmal die erfahreneren Feuerwehrleute trainieren, damit sie mit einer guten Ausbildung und einem gesicherten Gefühl in einen Wohnungsbrand gehen können", erläuterte Löpmeier den Sinn des Brandcontainers.

Der gebrauchte Übersee-Container wurde in Wilhelmshaven gekauft und in Zusammenarbeit mit der DSK umgebaut. Die Pläne seien Mitte der 90er Jahre während eines Kolloquiums zusammen mit Finnen und Engländern entstanden. Versicherungstechnisch wichtig: "Diese Bauart ist sicher und von der Feuerwehrunfallkasse abgenommen", so Löpmeier. Der Container ist im Gegensatz zu den gekauften teilbar. Löpmeier: "Wenn der erste kleine Container durchgebrannt ist, können wir einen neuen kleinen an den großen Container anschrauben." Ein weiterer Vorteil: der selbst gebaute Container mit zwei Wasseranschlüssen (zwei unterschiedliche Wasserentnahmestellen sind Pflicht) hat insgesamt nur rund 8.000 Euro gekostet.

5.000 Kilo Stahl wurden in dem jetzt über achteinhalb Tonnen schweren Container eingebaut. Die Wände sind verstärkt und isoliert, weil Temperaturen von über 1.200 Grad Celsius ereicht werden können. In dem Brandcontainer wurde Freitag aus unbehandeltem Pappelholz ein Vollbrand zu Demonstrationszwecken gelegt: Das Feuer wird "eingesperrt", der Vollbrand fällt runter, der Sauerstoff wird verbraucht, der Brand (das Feuer ist sehr heiß) saugt Sauerstoff aus allen Ritzen von außen an, der Brand baut sich wieder auf und der Druck erzeugt einen Qualmausstoß aus den Ritzen, der wird aber sofort wieder vom Feuer eingesogen: ein Hin und Her. Das Feuer atmet.

Der Rauch kann hochexplosiv sein, wenn er durchzündet, erklärte Löpmeier. Mit Hohlstrahlrohren muss der Feuerwehrmann den Rauch abkühlen, die brennbaren Gase so durcheinanderwirbeln, dass sie unter die Explosionsgrenze kommen. Löpmeier: "Wenn er das schafft, hat er gewonnen. Schafft er das nicht, muss er lernen, wie er sich zu verhalten hat." In den letzten oberen Zentimetern des Containers herrschen dann rund 600 Grad Celsius. In den unteren 75 Zentimetern herrschen rund 75 Grad Celsius vor, Saunatemperatur. "Wenn er unten bleibt, passiert nichts. Braucht er allerdings zuviel Wasser, verbrüht er sich." Die Feuerwehrleute werden bei den Übungen im Container an hohe Temperaturen gewöhnt. Wenn die Truppe gut trainiert sei, könne als Höhepunkt das "Aufstehen" im Brand geübt werden. Es wird "durchgeflammt", und für etwa drei Sekunden stellen sich die Feuerwehrleute in ihren Schutzanzügen in die Flammen. "Eine Erfahrung, die man mal gemacht haben muss!" Vertrauen zum Material nennt Löpmeier das.

Bis zu zehn Mal soll pro Jahr im Container geübt werden. Jetzt sollen erst "Hotfire-Trainer" den Container testen, bevor die Kameraden der Ibbenbürener Feuerwehr und der DSK-Gasschutzwehr zum Zuge kommen.

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