Bericht

Überörtliche Hilfe: Brand Gewerbetrieb

alarm. LöschzügeStadtmitte 1
Ort Mettingen
Zeit Samstag, 12. März 2005 - 22:40 Uhr

Der Bericht

Nachfolgender Text entnommen aus: Ibbenbürener Volkszeitung (IVZ) vom 14.03.2005

Rund 500.000 Euro Schaden bei Brand in Kuchenfabrik Von Sabine Plake

Mettingen. 400.000 bis 500.000 Euro Sachschaden sind nach Schätzungen der Polizei beim Brand einer Backstraße in der Fabrikationshalle der Großbäckerei "Kuchenmeister" an der Industriestraße in Mettingen am Samstagabend entstanden. Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Feuerwehr, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, wurde durch die automatische Brandmeldeanlage alarmiert. Zum Zeitpunkt des Brandes hielt sich niemand in dem Gebäude auf.

Nach einer ersten Einschätzung hatten sich zweieinhalb Stunden nach Produktionsschluss Teigreste unter einem der Öfen entzündet, so Gemeindebrandmeister Jörg Stenzel. Die Unfallstelle wurde allerdings zur genauen Ermittlung der Brandursache zunächst gesperrt. Ein Sachverständiger nahm bereits am gestrigen Sonntag die Ermittlungen auf. Um 22.36 Uhr hatten die Rauchmelder im Gebäude Alarm geschlagen.

Die komplette Feuerwehr Mettingen rückte mit fünf Wagen aus. Kurze Zeit später wurde die Feuerwehr Ibbenbüren nachalarmiert. Das sei zum einen geschehen, weil die Halle nur mit Atemschutzmasken betreten werden konnte, so Stenzel. "Da ist unsere Ausrüstung begrenzt." Zum anderen forderte man die Drehleiter aus Ibbenbüren an, um die Dachhaut und die Lüftungsanlagen beobachten zu können. Und die Ibbenbürener hatten ihre Wärmebildkamera mitgebracht, um eventuell unentdeckte Brandnester ausfindig zu machen. Zudem war der Einsatzleitwagen zur Koordinierung ausgerückt.

(Anmerkung der Red. "brandaktuell": der Löschzug Stadtmitte 1 aus Ibbenbüren war mit

DLK 23/12 (1:2) LF 16/12 (1:7) GWA (1:2) und ELW (1:2) an der Einsatzstelle in Mettingen.)

Insgesamt befanden sich 51 Feuerwehrleute im Einsatz. Der Brand entstand offenbar im Unterbandbereich des Ofens. Entzündet habe sich wahrscheinlich das überschüssige Backgut, das beim Backen über die Form läuft. Diese Teigreste fallen auf ein Gitterband, durchlaufen eine Umkehrrolle und fallen heraus. Offenbar hatten sich diese dann entzündet.

Das Problem sei gewesen, so Stenzel, dass der Ofen mit den Maßen drei Mal 30 Meter, rundherum verkleidet ist. Somit konnte die Feuerwehr zunächst nur am Anfang und Ende des Ofens tätig werden. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Ofen zudem noch eine Temperatur von 180 Grad. Nach und nach hätten die Feuerwehrleute dann die Seitenwände abnehmen können. Zudem könne man die Teigreste nicht mit Wasser löschen. "Die sind extrem fetthaltig und schwimmen dann oben." Daher wurde Schaum verwendet.

Das Problem sei bekannt. Es sei nicht der erste Einsatz in der Kuchenfabrik gewesen. "Es ist ein technisches Problem. Da der Ofen rundherum verkleidet ist, kann keiner kontrollieren, ob es im unteren Bereich brennt." Toxische Gase entstünden bei so einem Brand nicht. "Es ist wie wenn der Kuchen im Backofen der Küche brennt", sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister Reinhard Meyer, der ebenfalls vor Ort war. Erst nach 3 Uhr am Sonntagmorgen war der Einsatz abgeschlossen. Vorläufig werde bei Kuchenmeister wohl nicht produziert. "Dort sind, glaube ich, drei Produktionsstraßen, und die stehen alle im gleichen Raum", so Stenzel. Wenn die Brandursache ermittelt sei, seien dort erhebliche Sanierungsmaßnahmen notwendig. "Das Problem ist nicht der Schaum. Der vergeht und lässt sich sehr schnell beseitigen, da überall Abflüsse sind." Problematischer seien die Dämmstoffe im Ofen. Der ganze Raum sei durch die Brandgase, den Ruß und die Staubpartikel in Mitleidenschaft gezogen worden. "Da ist eine Generalüberholung fällig." Wie viel Schaden der Ofen selbst genommen hat, könne er nicht beurteilen.

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