Bericht

Brandmeldeanlage: Brand Gewerbebetrieb

alarm. LöschzügeStadtmitte 1, Stadtmitte 2
nachalarm. LöschzügeLaggenbeck, Dörenthe
Ort Ibbenbüren, Oberer Markt
Zeit Samstag, 03. April 2004 - 17:36 Uhr

Der Bericht

Am Samstag, dem 03.04.2004, wurden die Löschzüge Stadtmitte 1 und 2 sowie die hauptamtliche Wache Ibbenbüren um 17:36 Uhr zu einem "Brand im Gewerbebetrieb" alarmiert. Es lag eine Feuermeldung mit starker Rauchentwicklung vom Bekleidungs-geschäft "Takko", am Oberen Markt, vor.

Von den zuerst eintreffenden Kräften des LF 24 (7-46-1) wurde aufgrund der enormen Rauchentwicklung und der anstehenden Aufgaben unter Atemschutz sofort die erneute Alarmierung der beiden Löschzüge Stadtmitte und zusätzlich die Nachalarmierung der Außenlöschzüge Laggenbeck und Dörenthe veranlasst.

Durch einen technischen Defekt in einem Elektrogerät war ein Teil der ausgestellten Ware im hinteren Ladenbereich (Erdgeschoss) in Brand geraten. Zwei Angestellte des Geschäftes hatten noch versucht mit Feuerlöschern den Entstehungbrand zu löschen, mussten aber aufgrund der raschen Brandausbreitung und starken Rauchentwicklung aufgeben und das Gebäude verlassen. Beide erlitten eine Rauchgasvergiftung und mussten ärztlich behandelt werden. Weitere Personen waren nicht im Geschäft.

Über dem Ladenlokal befinden sich aber zahlreiche Wohnungen in dem viergeschossigen Gebäude. Sie wurden alle kontrolliert und - sofern sich Bewohner dort aufhielten - zur Vorsicht evakuiert. Die Wasserversorgung war über Unterflurhydranten unproblematisch.

Die Brandbekämpfung gestaltete sich aber äußerst schwierig und zeitintensiv: Die vorgehenden Trupps hatten Null-Sicht und mussten sich kriechend über umgestürzte Kleiderständer, herabgefallene Deckenleuchten etc. durch den ganzen Laden zum Brandherd vorarbeiten. Jeweils 2 Trupps mit je 1 C-Rohr arbeiteten vom Haupteingang aus, ein weiterer Trupp griff durch den Personaleingang an. Auch über die Kellerräume einer angrenzenden Gaststätte wurde ein Angriff vorbereitet. Entsprechende Sicherungstrupps standen in Bereitstellung bzw. lösten die ersten Angriffstrupps ab.

Nachdem der Brandherd lokalisiert war, konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht und schließlich gelöscht werden. Es wurde außerdem ein weiterer Zugang über zwei Schaufensterscheiben geschaffen, um mittels Druckbelüftung die Einsatzstelle rauchfrei zu bekommen. Erst danach war es möglich sich einen genauen Überblick über den Zustand im Gebäude zu verschaffen.

Schließlich wurde das Brandgut von Kräften unter leichtem Atemschutz ins Freie gebracht, dort abgelöscht und in herbeigeschaffte Container verlastet. Das gesamte Gebäude wurde erneut kontrolliert und die Bewohner konnten - nachdem sichergestellt war, dass alles rauchfrei war - wieder zurück in ihre Wohnungen.

Noch während der Aufräumarbeiten der Feuerwehr, die mit insgesamt 79 Kräften im Einsatz war, wurden die Sicherungsmaßnahmen der kaputten Schaufensterscheiben und diverser Eingangs- bzw. Wohnungstüren von einem beauftragten Schreiner in Angriff genommen.

Mindestens ein Kamerad eines Angriffstrupps zog sich leichte Verbrennungen an den Knien zu, obwohl er die Schutzhose mit entsprechenden Kniepolstern trug. Er hatte offensichtlich unter Null-Sicht zu lange unbemerkt in Brandgut gekniet.

Die Höhe des gesamten Sachschadens wird zur Zeit noch ermittelt. Da durch Lüftungs-schächte möglicherweise auch noch Nachbargeschäfte rauchgeschädigt sind, ist aber von einem "nicht unerheblichen Schaden" auszugehen.

Die Feuerwehr konnte diesen Einsatz gegen 21:00 Uhr beenden - durfte allerdings um 23:47 Uhr bereits zum nächsten Alarm ausrücken: Brand eines Pferdestalles auf dem Dickenberg...

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